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Spätakne

Acne tarda: Unreine Haut und Pusteln bei Erwachsenen

Veröffentlicht am 25.08.2021

Akne kommt mit der Pubertät und geht mit ihr. Als Spätform kann sie auch bei Erwachsenen auftreten. Leichtere Formen behandelt man mit Spezialprodukten, in denen die Anti-Aging- und Anti-Pusteln-Pflege kombiniert ist.

 

Wenn im Erwachsenenalter plötzlich Pubertätsprobleme auftreten, Pusteln, glänzende, ölige Haut, dann handelt es sich in den meisten Fällen um Acne adultorum oder Acne tarda – die Akne des Erwachsenen. In den westlichen Industriestaaten tritt die Acne tarda unabhängig von der Altersgruppe häufiger bei Frauen als bei Männern auf, bei Frauen zwischen 30 und 45 Jahren sogar bei ca. 25 Prozent. Oft besteht diese Art der Akne seit der Adoleszenz, der Jugendphase, und hält als persistierende Akne bis zum Erwachsenenalter an. Acne tarda kann aber auch sowohl in leichter, als auch in schwerer Ausprägung erst in späteren Jahren erworben werden.

Da vor allem Frauen betroffen sind, vermutet man hormonelle und genetische Faktoren als Ursache und Auslöser. Jedoch haben auch Ernährung, Genussgewohnheiten wie Rauchen und psychische Verfassung Einfluss. Bei der Suche nach den Gründen für Entstehung und Verlauf der Acne tarda sollten Stressfaktoren daher nicht vernachlässigt werden. Ausserdem wird als Ursache falscher oder übermässiger Gebrauch ungeeigneter Kosmetika diskutiert. Vermutlich sind sie aber nicht der Auslöser. Vielmehr geht man heute davon aus, dass Kosmetika zwar nicht die Ursache für unreine Haut sind, dass aber falsche Präparate den Zustand verschlechtern können. Eine abgestimmte Spezialpflege, die alle Faktoren des Hautzustandes optimal versorgt, ist daher essenziell.

 

Wie in der Jugend

Die Spätakne ist eine Gesichtsdermatose, überwiegend mit Befall der seitlichen Kinn- und Wangenpartie, auf den Hals übergreifend und in der Perioralregion. Bei der jugendlichen Akne ist die T-Zone am stärksten betroffen. Die Mikroflora bei Acne tarda unterscheidet sich nicht von der der jugendlichen Akne, weshalb einige Therapien identisch sind. Die Hautoberfläche bei der Spätakne ist meist glänzend und die Akne-typischen Läsionen fast sogar stärker ausgeprägt. Die sichtbaren, entzündlichen Effloreszenzen sind im Erwachsenenalter häufig das grösste Problem; die psychischen und sozialen Belastungen sind ebenso gravierend wie in der Pubertät. Den grössten Anteil machen die leichten bis mittelschweren Ausprägungen der Spätakne aus. Das ist auch der Grund, warum die Problemlösung vermehrt in der Kosmetik und nicht beim Dermatologen erfolgt.

Derzeit scheint es, als trete die Spätakne häufiger auf. Richtig ist aber, dass nicht die Zahl zunimmt; vielmehr geht man durch das geänderte Gesundheits- und Schönheitsbewusstsein viel offener damit um, sucht nach Lösungen und versteckt sich nicht (mehr). Man investiert Zeit und Geld in schönere Haut, beeinflusst sie doch die Lebensqualität.

Da das Krankheitsbild im Erwachsenenalter auftritt, könnte man einen vernünftigeren Umgang mit den Begleiterscheinungen (Unreinheiten) vermuten; doch Hautärzte und Kosmetikerinnen sehen sich mit dem gleichen falschen Verhalten konfrontiert wie bei jugendlicher Akne: Selbstbehandlung, das Aufkratzen oder Manipulieren der Pusteln ist ein grosses Problem der Spätakne, dem Verhalten bei Acne excoriee ähnlich. Dadurch kommt es zur Bildung von atrophen, eingesunkenen Narben sowie post-inflammatorischen Hyperpigmentierungen, die das Erscheinungsbild der Haut verschlimmern können.

Genau abgestimmt

Grundsätzlich behalten auch bei der Acne tarda die Therapien zur Behandlung von unreiner Haut und Akne ihre Gültigkeit. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Behandlungskonzepten für Acne tarda und für die juvenile Akne. Während die Behandlung der stark ausgeprägten Acne tarda in die Hände des Dermatologen gehört, sind die leichteren – und häufigeren – Erscheinungsformen mit speziell für dieses Hautbild entwickelten Formulierungen auch kosmetisch gut behandelbar, mit sorgfältig gewählten Produkten, die sowohl das Alter als auch die Akne berücksichtigen.

Akne-Präparate, die für die jugendliche Haut konzipiert wurden, sind bei Acne tarda ungeeignet. Solche Produkte haben häufig den Nachteil, dass sie die Haut zu stark austrocknen und dadurch irritierend wirken. Erwachsene mit Spätakne, die diese Produkte verwenden, haben dann häufig den irrigen Eindruck, sie vertrügen die Produkte nicht. Darüber hinaus spricht gegen diese Produkte, dass sie weitere Pflegestoffe in nur sehr geringen Mengen enthalten; die aber benötigt die reife Acne tarda-Haut durchaus. Denn auch sie unterliegt den normalen Alterungsprozessen, sodass die schlechtere Feuchtigkeitsversorgung und der Verlust von Elastizität ausgeglichen werden müssen. Die unreine Erwachsenenhaut darf also nicht nur mit mattierender, entzündungshemmender und antimikrobieller Pflege behandelt werden. Sie benötigt zusätzlich Anti-Aging-Wirkstoffe, Feuchtigkeitsspender und regenerative Pflege.

 

Nur spezielle Produkte

Und das genau ist das Problem: Herkömmliche Aknemittel für Jugendliche sind ebenso wenig geeignet wie herkömmliche Produkte zur Pflege der reifen Haut. Aufgrund der regenerierenden, reichhaltigen Formulierungen sind Anti-Aging-Produkte für reife Haut zwar wirksam, aber für das Hautbild der Acne tarda viel zu ölhaltig. Sie verstärken unliebsame Symptome wie Ölglanz und Unreinheiten. Angeraten ist also die Verwendung von solchen Produkten, die Anti-Aging- und Anti-Pickel-Pflege kombinieren. Wenn Sie sich in Ihrem Institut entsprechend fachkundig aufgestellt haben, zögern Sie nicht, mit diesem besonderen Profil auch zu werben. Lassen Sie Ihre Neukunden im Beratungsgespräch, über Anzeigen oder auch Social Media-Kanäle wissen, dass Sie das Problem der Acne tarda – sofern diese nicht in die Hände eines Dermatologen gehört, auch lösen können: mit der ausführlichen Beratung auch zur Heimpflege, mit der Behandlung und den passenden Produkten. 

 

Gut kombiniert

Die Pflegeprodukte für reife Haut mit Spätakne müssen nicht nur Pickel bekämpfen, sondern auch regenerativ wirken. Dermatologische Pflege bietet Spezialprodukte, die extra für dieses Hautproblem konzipiert wurden und als Problemlöser fungieren. Sie berücksichtigen alle Bedürfnisse der Haut mit Spätakne:

  • sebumregulierend, mattierend, antimikrobiell, anti-inflammatorisch, klärend
  • zugleich feuchtigkeitsspendend, elastizitätsstärkend und regenerierend.

Auf diese Weise können Unreinheiten aktiv gemindert werden, Glanz wird minimiert und die Mikroflora ausgeglichen. Daneben unterstützen die besonderen Rezepturen die Glättung des Hautreliefs und verbessern mit Anti-Aging-Wirkstoffen die Elastizität.

Besonders geeignet ist der Aktivstoff Mikrosilber. Er wirkt antimikrobiell, lässt Effloreszenzen schneller abheilen und hilft auch, post-inflammatorischen Hyperpigmentierungen vorzubeugen, die durch unsachgemässes Entfernen von Unreinheiten durch die Betroffenen selbst entstehen können. Moisturizer und spezielle Wirkstoffe, die sowohl mattieren als auch regenerieren, runden die Rezeptur ab.

 

 

 

 

Autorin

Dr. Med. Christine Schrammek-Drusio ist Ärztin für Hauterkrankungen und Allergologie sowie Anti-Aging-Expertin. Sie entwickelt Kosmetikprodukte und Behandlungsmethoden für Kosmetikerinnen und ist Geschäftsführerin der Dr. med. Christine Schrammek Kosmetik GmbH & Co. KG.

beautyexperts@schrammek.de

 

 

 

Text: Dr. Med. Christine Schrammek-Drusio

Fotos: stock.adobe.com (1), Dr. Med. Christine Schrammek-Drusio (1)

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