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Übung macht die Meisterin

Elektro-Epilation: effektiv, aber nichts für „einfach so“

Veröffentlicht am 03.12.2020

Mittels Elektro-Epilation lassen sich auch bei schwierigen Ausgangssituationen gute Ergebnisse erzielen. Wer mit der Methode arbeiten möchte, sollte allerdings wissen, dass die Ausbildung intensiv ist und Zeit erfordert.

 

Mit der Elektro-Epilation schnell zum Erfolg? Das Interesse, die Elektro-Epilation zu erlernen, kann unterschiedliche Beweggründe haben. Bei einem Behaarungsproblem hat der Kunde den dringlichsten Wunsch, die störenden Haare endgültig, also tatsächlich permanent, zu entfernen. Das kann man mit dieser Methode bei jeder Haarfarbe und -stärke sowie bei jeder Hautfarbe erreichen. Häufig finden auch Kosmetikerinnen Gefallen daran, die Elektro-Epilation (Elektrologie) mit in ihr Behandlungsprogramm aufzunehmen oder sich gar darauf zu spezialisieren. Als IPL-/Laser-Behandlerin muss man z. B. bei grauen oder weissen Haaren gewisse Einschränkungen beim Behandlungserfolg hinnehmen. Hier ist die Elektro-Epilation eine sinnvolle Ergänzung.

 

Mit Geschick und Geduld

Selbst wenn die Epilation mit der Sonde (Nadel) nur einen kleineren, ergänzenden Teil des Behandlungsspektrums einnimmt, muss dennoch der Anspruch bestehen, dass diese Technik am Kunden professionell durchgeführt wird. Es geht dabei um handwerkliches Geschick, gutes Sehvermögen, Geduld, Einfühlungsvermögen und verantwortungsvolles Arbeiten, damit das gewünschte Ergebnis – die permanente Haarfreiheit ohne Spätfolgen für die Haut – erreicht wird. Das bedeutet, dass die theoretischen Vorkenntnisse zur Anatomie und Physiologie des Körpers und der Haut (im speziellen auch des Follikels) unbedingt vorhanden sein müssen. Zudem gilt es, die Wirkungsweisen der beiden anzuwendenden elektrischen Ströme (hochfrequenter Wechselstrom und/oder Gleichstrom) im Haarfollikel zu erlernen. Man muss die verschiedensten Epilationssonden kennen, die als Leiter der elektrischen Ströme dienen. In der Praxis geht es um die bewusste Umsetzung: z. B. die Handposition, die korrekte Wahl der Sonde gemäss Haarstärke, Follikeltiefe und Feuchtigkeitsgehalt in der Haut. Besonders wichtig ist das präzise Einführen der Sonde – sie leitet den eingesetzten Strom in Stärke und Dauer in den Zielbereich des Follikels. Ebenso wichtig sind u. a. Sitzposition und Lichteinfall. Erstaunlich ist es daher, dass bei manchen die Erwartungshaltung besteht, nach einigen Stunden der Unterweisung schon ein „Champion“ zu sein. Manche Kollegin geht davon aus, dass sie während einer Ausbildung in kürzester Zeit das Maximum „geliefert“ bekommt, um sich dann sofort als erfahrene Elektrologistin „verkaufen“ zu können. Aber wie sieht es tatsächlich mit dem Verstehen und der entsprechend korrekten Anwendung aus?

Auch wenn Theorie und Praxis in komprimierter Form vermittelt werden, benötigt man für die tatsächliche und versierte Umsetzung Zeit. Wie lange? Das hängt u. a. von der individuellen Auffassungsgabe, dem Talent/der Feinmotorik in der Praxis und nicht zuletzt auch von der eigenen Kritikfähigkeit ab. Nur das vollumfängliche Interesse, das Streben, der Wille und die Begeisterung daran, professionell zu arbeiten, führen hier zum Ziel.

Unerwünschte Behaarung endgültig loswerden: Auch viele transsexuelle Menschen entscheiden sich für die Haarentfernung mittels Elektro-Epilation

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Ein zentrales Angebot

Wer die Vorstellung hat, die Elektro-Epilation nur als Nebensache zu praktizieren, und wenn es gleichzeitig an der Bereitschaft mangelt, sich näher mit allen wichtigen Details und Aspekten dieser Behandlungsform zu befassen, wird die Methode immer eine Nebensache bleiben. Eine solche Einstellung mündet häufig in geringeren Behandlungserfolgen sowie Kundenmangel- bzw. -verlust – mit dem Ergebnis, dass das Epilationsgerät kaum noch genutzt wird. Bei der Elektro-Epilation hat sich das schrittweise Lern-Vorgehen bewährt – auch wenn sich der aktuelle Trend, alles schnell abzuhandeln und keine Notwendigkeit zu sehen, zu sehr in die Tiefe zu gehen, als sehr attraktiv darstellt. Im Lehrplan jedes handwerklichen Berufes finden sich nicht von ungefähr aufeinander abgestimmte Module, die es in Theorie und Praxis zu erlernen gilt, bis man schliesslich den Gesellen- oder Meisterbrief in Händen hält. Nach einer fundierten Schulung ist besonders der eigene Einsatz gefragt. Es geht darum, mit jeder Behandlung Erfahrung zu sammeln, das Wissen über Epilationsmethoden, -material und -geräte bewusst einzusetzen und stetig neue Erkenntnisse aufzunehmen. Das ist der Weg hin zu einer erfolgreichen Profi-Elektrologistin.

 

 

Autorin:

Iris Gminski, CPE, ITEC, beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit der Elektro-Epilation. Sie wurde u. a. in den USA, England und Saudi-Arabien ausgebildet und hat in den USA die international anerkannte Elektrologistenprüfung abgelegt. Sie führt ein eigenes Institut und bildet auch Elektrologisten aus.

KONTAKT:

info@elipa.de

 

 

Text: Iris Gminski

Fotos: stock.adobe.com

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