FACE & BODY

40 plus – so what?!

Schon Coco Chanel wusste: Gelassenheit und Zuversicht helfen beim Älterwerden weiter. Ihre Kundinnen werden es zudem enorm schätzen, wenn sie dabei von einer Fachperson kompetent, ehrlich und erfolgreich begleitet werden – am besten von Ihnen!

Veröffentlicht am 04.12.2020

Ganz wichtig, um die Kundin perfekt auf ihrem Weg jenseits der 40 begleiten zu können, ist es, ihren aktuellen Gesundheitszustand sowie mehrere psychologische Faktoren zu beachten. Da stellen sich unter anderem folgende Fragen: Ist die Kundin glücklich und zufrieden in der Gesellschaft? Eifert sie betreffend ihres Äusseren Freundinnen nach? Lässt sie sich durch die sozialen Medien inspirieren oder gar durch sie unter Druck setzen? Wie ist ihr Selbstwert? Hat sie Angst vor dem Älterwerden? Hat die Kundin genügend Bewegung, Schlaf etc.? Ist sie in den Wechseljahren?

Auch lohnt es sich herauszufinden, wie viel Budget sich die Kundin für kosmetische Behandlungen plus Heimpflege reserviert hat. Vielleicht kann sie sich für ein einziges Mal eine Auszeit gönnen, um aufzutanken. Dann dürfen wir diesen vielleicht nur ein- bis zweimaligen Besuch pro Jahr bei uns im Institut dankend annehmen und sollten ihr nicht das Gefühl vermitteln, dass das viel zu wenig ist, um etwas zu bewirken. Oder möchte sie etwa wie die Stars die neusten, trendigsten Behandlungen erleben und ist sich bewusst, dass jene erst ab mindestens vier Wiederholungen etwas bewirken? Das beste Szenario für uns ist natürlich, wenn Geld gar keine Rolle spielt.

 

Wahr versus wahrgenommen

Um das „wahre“ Alter der Kundin vergleichen zu können mit dem Alter, welches ihr Äusseres im Gesicht verrät, und zu erkennen, welche Behandlungen und Schminktipps sich folglich anbieten, können wir nebst der gewohnten Hautanalyse noch folgende Punkte checken:

  • Hat die Kundin Volumenverlust an Wangen und Kinn?
  • Sind die Konturen schlaff?
  • Wie steht es um Tränensäcke und Augenringe?
  • Sinken die Augen bereits etwas ein?
  • Sind Hautüberschüsse von Schlupflidern vorhanden?
  • Bestehen sichtbare Pigmentverschiebungen?
  • Sind die Poren altersbedingt bereits vergrössert?
  • Wie wirken Hals, Handrücken und das Dekolleté?

Bereits in dieser Phase können wir die Kundin positiv stimmen, indem wir ihr sanft erklären, dass man beim heutigen Stand der Kosmetik nicht mehr älter erscheinen muss und ihr bereits Behandlungen vorschlägt, welche die Problemzonen positiv beeinflussen können.

Das Angebot an möglichen Treatments ist inzwischen nahezu grenzenlos. Da gibt es Kosmetikinstitute, welche mit den immer wieder neusten Apparaten dem Alterungsprozess den Kampf ansagen. Viele Erfolge werden auch mit Säurepeelings, Kräuterschälkuren etc. verbucht. Und dann gibt es noch solche, die auf ganz sanfte, natürliche Art und Weise das Bestmögliche erreichen. Jeder Ansatz hat seine Berechtigung. Wichtig ist, dass die Wahl der Behandlung der Kundin zusagt und sie sich bestens umsorgt fühlt. So kommt sie immer wieder gerne für eine „Auffrischung“ zurück.

GERMAINE MONTEIL
"Schönheit ist kein Geschenk, sondern die Summe aus natürlicher Ausstrahlung, persönlichem Stil und kompetenter Pflege"

Was der Kundin jetzt guttut

„Ich sehe so alt und müde aus!“ Solche oder ähnliche Aussagen hört man nicht selten. Oft ist die Kundin etwas frustriert und verunsichert wegen des sichtbaren Alterungsprozesses und vertraut sich uns nicht nur physisch, sondern auch psychisch an. Nun liegt es an uns, sie in den nächsten ein bis zwei Stunden so positiv wie nur möglich zu beeinflussen. Wenn sie unser Institut verlässt, wird sie sich dann wieder bestens fühlen – und zwar aus folgenden Gründen:

  • Wegen der Sofort- und Langzeitwirkung auf das Hautbild dank Ihrer professionellen Behandlung
  • Wegen „verjüngender“ Tricks wie richtig gezupften, gefärbten und gestylten Augenbrauen
  • Wegen des zauberhaft frischen Makeups – mit der Option, einen Schminkkurs zu buchen, damit es in Zukunft jeden Tag so aussieht
  • Wegen der richtigen Produkte im Gepäck für die tägliche Pflege zu Hause, damit bis zum nächsten Termin alles so toll bleibt, wie es gerade ist
  • Wegen des Gefühls, sich etwas gegönnt und eine tolle Auszeit genossen zu haben
  • Und last but not least wegen der vielen positiven Affirmationen unsererseits, welche die Kundin mit nach Hause nehmen kann

 

Die Grenzen der Kosmetik

Trotz des riesigen Angebots an Behandlungen sind uns in der Kosmetik aber auch gewisse Grenzen gesetzt. Das „zu viel“ an Haut kann nicht weggezaubert werden, ebenso wenig wie Fetteinlagerungen, tiefe Furchen, Schlupflider, Tränensäcke etc. Es liegt in unserer Verantwortung, die Kundin hier fachgerecht und ehrlich zu beraten, ihr aufzuzeigen, wo die Grenzen der Kosmetik liegen, sie zu respektieren und auch weiterzuleiten an verantwortungsvolle Ärzte, sofern sie das möchte. Oft ist aber die Veränderung in der Wahrnehmung von „Ich sehe so alt und müde aus“ zu einem „Wow, das bin ja ich – ich in meiner schönsten Version!“ durch unsere Fachkompetenz zu erreichen. Weiterführende Massnahmen werden von der Kundin dann gar nicht mehr in Betracht gezogen.

 

Überzeugende Ergebnisse

Obwohl wir an diese Grenzen und Herausforderung stossen, können wir als Kosmetikerinnen und Visagisten auf diese Weise Vieles erreichen. Denn wenn die Kundin konsequent unseren Pflegeplan befolgt, wird sich ihr Hautbild wesentlich verbessern. Durch zusätzliches „Zaubern“ mit dem Pinsel sieht unsere Kundin dann sofort viel gesünder, strahlender, frischer und somit jünger aus. Das hat zur Folge, dass sie sich besser fühlt und dies auch nach Aussen trägt! 

 

 

Autorin:

Claudia Caviglia-Wirz bietet mit ihrem Unternehmen „die Stilfrage“ kosmetische Treatments, Beratung und Styling an. Die Kosmetikerin und Visagistin ist zudem Dozentin an der Swiss Wellness Academy in Burgdorf und Zürich Stettbach sowie an der KV Business School in Zürich.

KONTAKT:

www.swa.ch

 

 

Text: Claudia Caviglia-Wirz

Foto: stock.adobe.com

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