Feuer und Eis
Sie möchten Ihren Kunden eine reizvolle Behandlung bieten? Dann versuchen Sie es doch einmal mit «Fire & Ice». Dabei handelt es sich um eine etwas andere Art der Hot-Stone-Massage mit warmem Basaltstein und kühlem Magnesit.
Kontrast-Programm: der Wechsel von Heiss und Kalt
Nach einem Aufenthalt in Island hat meine vor über 20 Jahren entwickelte «Fire & Ice»-Behandlung nochmals eine ganz andere Bedeutung für mich bekommen. Die Wechselwirkung zwischen Heiss und Kalt ist nicht nur gesund, sondern auch unglaublich befreiend. Deshalb möchte ich Ihnen heute diese «alte» und doch immer wieder neue Anwendung ans Herz legen. In Teilstücken durchgeführt, kann sie jede Behandlung ergänzen; die Ganzkörpermassage hingegen ist eine Reise ins Land von Feuer und Eis! Der Ursprung der Anwendung mit heissen Steinen reicht weit zurück. Bereits vor 2000 Jahren wussten die Chinesen die wohltuende Wirkung von warmen Steinen zu nutzen und auch die indianischen und hawaiianischen Schamanen setzten sie erfolgreich bei Beschwerden ein.
Durch die Besinnung auf alternative ursprüngliche Behandlungsmöglichkeiten haben die heissen Steine schon längst einen festen Platz im Wellness- und Therapiebereich eingenommen. Vor 20 Jahren waren sie in Hollywood noch ein Geheimtipp. Leider wird heutzutage gerade die Hot-Stone-Behandlung teilweise unachtsam ausgeführt: Man hört nicht selten von «hektischem Steinegeklappere», Behandlern, die einfach so von der Liege weglaufen, oder von Verbrennungen. «Instant- Ausbildungen», die nur auf den Verkauf von Arbeitsmaterialien abzielen, begünstigen diese Entwicklung.
Die Hinwendung zum Kunden
Dabei ist es nicht schwer: Jeder Beauty- Dienstleister hat ein Gefühl für Berührung, Atmung und Muskelspannung und kann diese wundervolle Arbeit erlernen oder sich selbst erarbeiten. Wo sich Freude am liebevollen und achtsamen Umgang miteinander findet, wo Interesse an der wahren – sicht- oder unsichtbaren – Schönheit im Menschen hinzukommt, dort ist auch die Fähigkeit, Kunden mit heissen Steinen tief zu berühren.
Die 90- bis 120-minütige «Fire & Ice»-Behandlung ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Hot-Stone-Massage. Sie bietet die Möglichkeit, neben dem warmen Basalt, der zügig über bestimmte Stellen geführt oder aufgelegt wird, im Wechsel mit kalten Steinen (hier Magnesit) zu arbeiten und einen zusätzlichen hochwirksamen Kältereiz (Kneipp-Effekt) zu erzielen. Das führt zu einer regenerierenden Wechselwirkung. Der erfrischende Kältereiz kann eine noch tiefere Entspannung ermöglichen – durch die positive Wirkung auf das vegetative Nervensystem. Der Kontrast zweier Reize vertieft erwiesenermassen auch die Wahrnehmungen und die Empfindungen.
Bei der «Fire & Ice»-Behandlung bezieht man den Verlauf der Muskulatur, der Meridiane und des Energieflusses mit ein. Über die Meridiane kann man die Organe so nicht nur im westlich-medizinischen Sinne beeinflussen, sondern eine ganzheitliche Harmonisierung der entsprechenden Emotionen und Verhaltensmuster erzielen, die man dann gegebenenfalls mit den dazugehörigen Edelsteinen ausgleichen kann.
Wird ein Organ also wieder mit Energie (Feuer) versorgt, kann es diese Energie von einer Zellgruppe oder einem Zellverband auf einen anderen übertragen. So wird der gesamte Organismus gestärkt. Dieses Feuer finden wir im vulkanischen Basalt. Für den Kältereiz arbeite ich nicht mit Marmor, der bei anderen Methoden häufig verwendet wird, sondern mit entspannendem weissen Magnesit. Dieser wird nicht eisgekühlt in Tücher gewickelt auf den Körper gelegt, sondern wegen der Steinwirkung direkt auf die Haut aufgebracht – bei Zimmertemperatur, oder zuvor in kaltes Wasser gelegt, reicht völlig aus. In Relation zu den heissen Basaltsteinen ist das trotzdem ein beachtlicher Temperaturunterschied. Dieser wirkt positiv auf den Wärmeregulationshaushalt des Körpers. Der Körper wird dazu gebracht, den Temperaturunterschied durch eine Mehrdurchblutung auszugleichen. Demzufolge wird die Haut besser durchblutet, wirkt frisch und strahlend. Gerade leicht fröstelnden Kunden wird auf diese Weise endlich einmal richtig eingeheizt!
Dieses Wechselspiel hat reflektorische Wirkung auf das gesamte Organsystem – ob an den Headschen Zonen am Rücken, den wichtigen Chi-Punkten entlang des Blasenmeridians rechts und links der Wirbelsäule, bei besonders hartnäckigen Faszienverklebungen sowie Verspannungen oder beim «Flügelputzen» der Schulterblätter. Eine Faustregel für alle «Fire & Ice»-Griffe lautet: ein Drittel kalt, zwei Drittel warm. Die Arbeitsrichtung geht hier mit dem natürlichen Energiefluss des Körpers, das heisst am Rücken nach unten und an der Körpervorderseite nach oben aussen. Das hat den Vorteil, dass wir sozusagen erst den «Rücken frei machen», um dann die Energie im ganzen Körper zu verteilen.
Machen Sie den Test
Lassen Sie sich von «Fire & Ice» einfach inspirieren und probieren Sie die Wechselwirkung zunächst an Teilbereichen aus. Dazu reichen Ihnen eine Handvoll Basaltsteine, ein kühler, handtellergrosser Magnesit und ein gutes Bio-Öl. Bei der Original-Methode arbeitet man mit schwarzem Basalt, weissem Magnesit, schillerndem Gabbro (Mystic Merlinit) und den 21 Edelsteinen der Edelstein-Balance- Methode. Verwenden Sie echte, schwere, dunkle, porenarme und ungefärbte Basalte, die aus tiefen Erdschichten aufgestiegen sind und durch vulkanische Aktivitäten an die Erdoberfläche befördert wurden. Achtung, es werden auch gefärbte Kieselsteine verkauft! Aus den tieferen Erdschichten kommt bei vulkanischer Tätigkeit das sehr kieselsäurearme (deshalb dunkle) und metallreiche (deshalb schwere) Magma zutage. Wenn dieses nun noch langsam erkaltet, entsteht ein schwerer, dichter Basalt, der die Wärme gut speichern kann. Der Basalt enthält viele Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Silizium.
Gut für den Neubeginn
Basalt trägt u. a. die Information «Wärme, Feuer und Neubeginn» in sich und vermag diese Qualität ausgesprochen gut weiterzugeben. Schwarze Steine wirken steinheilkundlich gesehen auch absorbierend und können überschüssige Spannungen aufnehmen und ableiten. Steine, die direkt aus Magma entstehen, fördern Lernprozesse und die Reifung bestimmter Eigenschaften und Veranlagungen in uns. Sie helfen immer dann, wenn ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat und wir vor neuen Herausforderungen stehen. Heilsteine primärer Natur sind Starter und helfen dabei, Ideen in die Tat umzusetzen sowie Anfangsschwierigkeiten zu überwinden.
Echter Basalt ist also vulkanischen Ursprungs, dunkel (aber nicht gefärbt), schwer, von hoher Dichte (hohe Wärmespeicherkapazität) und hat eine porenarme Beschaffenheit (gleichmässige Wärmeabgabe auf der Haut). Er harmoniert gut mit dem weissen Magnesit. Wie der Name bereits andeutet, wirkt der Magnesit durch seinen Magnesiumgehalt – und zwar entspannend, entgiftend und entkrampfend. Er unterstützt die seelische Belastbarkeit, regt den Stoffwechsel an und hilft, auf allen Ebenen loszulassen. Mit ihm kann man sozusagen entspannt starten. Ein Highlight der Originalmethode ist übrigens: Durch die Wärme zweier grosser Basalte, die ganz langsam auf die Ohren geklappt werden, können Sie die Reflexzonen der Ohren stimulieren. Das wirkt sehr stark tiefenentspannend. Für Anfänger ist das allerdings nicht einfach. Aber wenn Sie an all Ihren Freunden und Familienmitgliedern üben durften, werden Sie die richtige Temperatur sicher bald kennen.
Damit die Steine sanft auf der Haut gleiten, benötigt man ein natürliches Trägeröl. So kann man flüssig arbeiten und das Gefühl für den Kunden ist noch wohliger. Zudem eignen sich gerade Edelstein oder andere natürliche, fette Öle gut für die Hautpflege. Die Wirkstoffe des Massageöls können durch die Wärme besser in die Haut eindringen. Das Ergebnis ist eine samtweiche und gut durchblutete Haut. Bei der Original-Methode wird mit sieben verschiedenen Edelstein-Balance Ölen auf Jojoba-Basis gearbeitet. Dadurch sind sieben verschiedene Treatments möglich. Zusätzlich werden neun Edelsteine zum Chakra-Ausgleich mit in die Behandlung integriert. Vor dem «Stein-Einsatz» wird das Öl mit sanften Bewegungen auf die Haut aufgebracht.
Mit einem zarten Duft
Die sieben Öle werden in einem besonderen Herstellungsverfahren mit jeweils drei Edelsteinen in einer Art Mazeration in Bio-Jojoba-Öl angesetzt. Unterstützt wird die Wirkung noch durch reine ätherische Öle, die dem Massageöl zugleich einen zarten Duft verleihen. Wählen können Sie aus den folgenden verschiedenen Kompositionen, die fertig angeboten werden:
- Gelassenheit (Magnesit, Blauquarz, Dumortierit)
- Geborgenheit (Achat, Nephrit, Serpentin)
- Lebensfreude (Granat, Ruin, Rosenquarz)
- Regeneration (Epidot, Ozeanachat, Zoisit mit Rubin)
- In Fluss kommen (Sodalith, Chalcedon, Bernstein)
- Jungbrunnen (Grüner Fluorit, Chrysopras, Peridot)
- Anti-Stress (Aventurin, Rauchquarz, Magnesit)
Mit ein und derselben Massage können Sie so je nach Thema sieben verschiedene Treatments anbieten. Tipp: Eine gute Möglichkeit ist es, den Kunden das Öl selbst auswählen zu lassen – entweder über das Thema oder über den Duft.
Die Reinigung der Steine
Gesäubert werden die Steine mit einer speziellen Amethyst-Waschlotion, die auch reinigenden Weihrauch enthält. So werden die Steine manuell und energetisch gereinigt. Betten Sie die trockenen Steine bis zur nächsten Anwendung in grobem Kristallsalz, das energetisch reinigend wirkt.
Die «Fire & Ice»-Behandlung löst u. a. Muskelverspannungen, steigert die Beweglichkeit in den Gelenken, ist ein effektives Gefässtraining durch die Wechselwirkung der Warm/Kaltreize und regt die Stoffwechselproduktion an. Sie fördert die Selbstheilungskräfte und harmonisiert bei Stresserscheinungen. Ich wünsche Ihnen eine wundervolle Reise ins Land von «Feuer und Eis». Erleben Sie die Naturkräfte des Vulkans gepaart mit entspannendem Magnesit. Spielen Sie mit den Temperaturen, seien Sie kreativ und lassen Sie sich auf das Abenteuer ein.
Tipps für die Umsetzung – damit alles bestens klappt
Einige grundlegende Hinweise für die Anwendung der Steine im Rahmen der «Fire & Ice»-Massage:
- Nehmen Sie die Steine nicht mit der Hand aus dem heissen Wasser. Es besteht sonst Verbrennungsgefahr!
- Nehmen Sie immer nur die Steine heraus, die Sie in den nächsten Arbeitsschritten benötigen.
- Wechseln Sie während der Massage bei Bedarf die erkalteten Steine aus, um neue Wärme zuzuführen.
- Prüfen Sie stets die Wärme der Steine. Sonst besteht Verbrennungsgefahr.
- Die allgemeine Arbeitsrichtung aller Edelstein-Balance-Massagen folgt hauptsächlich dem natürlichen Energiefluss des Körpers und der Meridiane; das heisst am Rücken überwiegend nach unten. Das hat den Vorteil, dass wir sozusagen erst den «Rücken frei machen», damit sich die Energie dann wieder harmonisch im Körper verteilen kann.
- Wichtig: Der Gast darf niemals lange frösteln. Nicht behandelte Körperstellen werden eingepackt.
- Die «Kaltsteine» können vor der Behandlung mit kaltem Wasser gekühlt werden. Meist reicht aber die Zimmertemperatur aus.
- Wenden Sie die heissen Steine nicht bei Krampfadern an.
Autorin
Monika Grundmann, die erfahrene Naturkosmetikerin ist Touch-Artist, Autorin und Begründerin der Körpertherapie Edelstein-Balance, für die sie Produkte entwickelt hat. Sie kombiniert Naturheilverfahren (wie TCM und Reflexzonen) mit der Anwendung von Steinen und Klängen.
www.edelstein-balance.de
Text: Monika Grundmann
Fotos: stock.adobe.com (3), Monika Grundmann (1)