Gegen Fett & Falten
Nicht-invasive Methoden für gestraffte, pralle Haut
Immer mehr Menschen streben nach Traummassen und wollen Körper und Gesicht in Bestform präsentieren. Hier kann man mit medizinischen Verfahren ansetzen – und zwar zunehmend mit Technologien, die keine klassische Operation mehr erfordern.
Eine der wichtigsten Entwicklungen in der Plastischen Chirurgie stellt der Trend zu nicht-invasiven Behandlungsmethoden dar. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungssystemen zur Faltenglättung und Fettreduktion. Stellvertretend möchten wir anhand von zwei Verfahren die Wirkungsweise näher erläutern. Zum einen geht es um die kombinierte Therapie mit Radiofrequenz und Ultraschall (z. B. mit dem System BTL Exilis Elite) und zum anderen um die Therapie mit hochfokussiertem Ultraschall (z. B. Classys Ultraformer HIFU Medical). Beide Verfahren sind sehr effizient, arbeiten aber mit verschiedenen Technologien.
BTL Exilis Elite ist ein Gerät, das mittels Radiofrequenz und Ultraschall gezielt auf die Haut einwirkt, Gesicht, Hals und Dekolleté strafft oder Fettdepots sanft auflöst. Bei einer Cellulite-Behandlung lässt sich ergänzend auch eine Stosswellentherapie einsetzen (z. B. X-Wave), die den Abtransport der Fettzellen unterstützt. Grundsätzlich können alle Bereiche des Körpers behandelt werden, unabhängig von Geschlecht und Alter. Besonders für Patienten, die ihre Problemzonen an Bauch, Hüfte, Oberschenkeln oder „Winkearmen“ loswerden wollen, ist die Radiofrequenz-Ultraschallwellen-Methode eine schonende und schmerzfreie Alternative. Durch die Hitzewirkung in der Tiefe werden die Fettzellen aufgelöst, sodass diese vom Körper resorbiert werden und verschwinden. Während der Faltenglättung, die auch als sogenanntes „Lunch-Break-Treatment“ in der Mittagspause durchgeführt werden kann, wird das jeweilige Körperareal mit kreisenden Bewegungen behandelt. Patienten können während der Behandlung schlafen, lesen oder entspannen. Die Erwärmung der Hautoberfläche ist vergleichbar mit der bei einer Hot-Stone-Massage.
Schnell wieder einsatzbereit
Sofort nach der Anwendung kann der Patient wieder seinen gewohnten Alltagsaktivitäten nachgehen. Allerdings sollte direkt nach der Behandlung kein Leistungssport getrieben nicht sauniert werden. Eine leicht gerötete Haut kurz nach der Behandlung verschwindet meist innerhalb weniger Minuten wieder. Empfohlen werden zwischen vier und sechs Sitzungen im Abstand von sieben Tage. Je nach Beschaffenheit der Haut kann auch eine Verlängerung der Behandlungsphase notwendig sein. Erste Verbesserungen können bereits nach der zweiten Behandlung eintreten. Das vollständige Ergebnis zeigt sich drei Monate nach Abschluss der Behandlung.
Die kombinierten Radiofrequenz-Ultraschall- Therapie erzielt eine nachhaltige Verbesserung: Die aufgelösten Fettzellen an Bauch, Gesäss, Oberschenkeln oder Oberarmen können sich nicht wieder zurückbilden. Wann ein erneuter Behandlungszyklus notwendig wird, hängt sehr stark von individuellen Faktoren und der jeweiligen Lebensführung ab.
Die hochfokussierte Ultraschall-Therapie ist eine effiziente Behandlungsmethode zur Gesichts- und Körperstraffung ohne Operation. Bei diesem Verfahren besteht die Möglichkeit, die gebündelte Ultraschall- Energie in unterschiedliche Tiefen der Haut einzubringen. Die kontrollierte Wärme dringt in die Hautschichten ein und regt einen Reparaturmechanismus der Kollagenfasern an – die Haut strafft und festigt sich dadurch selbst.
Die hochfokussierte Ultraschall-Therapie eignet sich für Patienten mit schlaffer, leicht hängender Haut im Gesicht, am Hals, am Dekolleté und am Körper. Eine abgesunkene Augenbrauenlinie oder erschlaffte Haut der Augenlider sind z. B. erste Anzeichen für eine alternde Haut. Die Behandlung mit hochfokussiertem Ultraschall erneuert die Haut von innen und gibt ihr ein frischeres, strafferes Aussehen. Sie lässt sich auch sehr effizient zur Hautstraffung an Bauch, Oberschenkeln und Oberarmen einsetzen.
So wirkt die Methode
Wie kann eine Faltenglättung ohne Operation aber überhaupt funktionieren? Der hochfokussierte Ultraschall setzt kleine Mikroverletzungen in den unterschiedlichen Hautschichten. Bei der Behandlung wird das Gewebe auf bis zu 80 Grad erhitzt. Die einsetzende Wundheilung führt zu einer Restrukturierung des Gewebes, was wiederum zu den Kollagen- und Elastinanteil in den behandelten Hautarealen erhöht. Die Haut wird dadurch praller und straffer. Die Behandlung dauert abhängig vom Bereich 30 bis 60 Minuten. Unmittelbar nach der Behandlung sind ein glättender Soforteffekt und eine Verbesserung des Hautbildes sichtbar. Das endgültige Ergebnis ist drei Monate nach Abschluss der Behandlung zu sehen und hält bis zu zwei Jahre.
Regelmässiges Fresh-up
Da die Haut jedoch auch weiterhin altert, können Auffrischungsbehandlungen helfen, dass Körper und Gesicht mit dem individuellen Alterungsprozess „Schritt halten“. So kann man individuell auf einzelne Zonen eingehen und diese je nach Alterungsprozess mit einer kurzen Behandlungssequenz korrigieren. Welche Methode für eine Patientin oder einen Patienten am besten geeignet ist, muss vorab im persönlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt geklärt werden. Gegebenenfalls können zur Unterstützung der nicht-invasiven Behandlungsmethoden auch Unterspritzungen mit Botulinumtoxin, Hyaluronsäure oder Eigenfett zum Einsatz kommen, um ein bestmögliches und vor allem auch ein natürliches Ergebnis zu erzielen.
Autor:
Dr. Med. Karl Schuhmann ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Er ist Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie & Handchirurgie, Augusta-Kliniken Bochum Hattingen. Er führt auch eine Privatpraxis in Düsseldorf und ist Mitglied vieler Fachgesellschaften.
KONTAKT:
www.dr-schuhmann.de
Text: Karl Schuhmann
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