Mit Disziplin bis ins hohe Alter
Jeder möchte gern gesund bleiben, wenn er älter wird. Dafür kann man selbstverantwortlich viel tun: mit reichlich Bewegung und sinnvoller Ernährung. Thorsten Walter hat eine Menge Anregungen, die Sie Ihren Kunden weitergeben und auch für sich aufgreifen können.
Prävention mit Disziplin für Gesundheit bis ins hohe Alter
Laut Definition beschreibt Prävention zielgerichtete Massnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden sowie das Risiko von Erkrankungen zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Bei Vorsorgeuntersuchungen hingegen handelt es sich um medizinische Möglichkeiten der Früherkennung von Krankheiten. Somit ist eine Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt die Kontrolle des aktuellen Gesundheitszustands der Zähne, Prävention ist jedoch das tägliche Zähneputzen. Damit wird deutlich, dass Prävention eine tägliche Massnahme sein sollte.
Jeder ist selbst verantwortlich
In einer Zeit, in der die Gesunderhaltung immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird die persönliche Prävention zum Fundament für Vitalität und Lebensqualität im Alter. Ein bewusster Lebensstil bestimmt darüber, ob sich der Mensch auch in der zweiten Lebenshälfte noch fit und lebensfroh fühlt. Der eigene Körper verfügt über ein grosses Repertoire an Regenerations- und Ausgleichsmechanismen, doch es liegt auch an jedem selbst, ob diese Funktionen genutzt oder behindert werden. Gesundheit ist ein aktiver Prozess und kann nur durch selbstverantwortliches Handeln erhalten werden.
Dies muss nicht kompliziert sein! Die Gesetze der Natur geschehen nach dem Prinzip der Einfachheit – auch wenn die moderne Medizinforschung immer kompliziertere Modelle entwirft. Was der Körper tatsächlich benötigt, sind Hilfsmittel aus der Natur, mit denen er sich regenerieren kann – und diese müssen wir ihm im Rahmen einer bewussten Lebensweise zuführen.
Mit Gemüse gesund ernähren
Bei der Ernährungsweise gibt es zahlreiche Konzepte – von karnivor (Ernährung mit Fleisch) bis vegan, von Paleo bis Trennkost, von Smoothies bis LOGI (Low Glycemic and Insulinemic Diet). Die Nahrungsmittelhersteller sind angehalten, Nährwertangaben auf dem Produkt zu vermerken. Diese Gehalte an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweissen sowie Salz geben jedoch nur den Energiegehalt und Strukturwert der Nahrung wieder. Die Zellen benötigen für ihren Stoffwechsel aber weitaus mehr Bestandteile zum Funktionieren: Mineralien für den Säure-Basen-Haushalt, Spurenelemente für die Arbeit der Enzyme, Antioxidanzien für den Redox-Status (Gleichgewicht zwischen Oxidationsmitteln und Antioxidationsmitteln) und zahlreiche weitere sekundäre Pflanzenstoffe zur Aufrechterhaltung des Immunsystems. Antioxidanzien aus der Nahrung sind z. B. Vitamin C und E, Selen oder sekundäre Pflanzenstoffe wie Beta-Carotin, Polyphenole, Flavonoide, Lycopin (in Tomaten) oder Allicin (in Knoblauch). Daher ist es so wichtig, reichlich pflanzliche Lebensmittel in den Speiseplan zu integrieren. Gemüse und Obst bieten in ihrer bunten Vielfalt ein breites Spektrum wirksamer Stoffe.
Zellmembran leitet Signale
Die Qualität der Fette ist ebenfalls wichtig für einen reibungslosen Stoffwechsel. Omega-3-Fettsäuren stehen seit Jahren im Fokus, insbesondere im Kontext der zunehmenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese besonderen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind unerlässlich für die fehlerfreie Membranfunktion der ca. 80 Billionen Zellen im Körper. Die Zellmembran wird von manchen Wissenschaftlern auch als «Gehirn der Zelle» (Mem-Brain) bezeichnet, da diese die Kommunikation der Zelle mit ihrer Umwelt und ihren Nachbarzellen sicherstellt und Signale von aussen nach innen leitet. So werden unsere Gene erst durch Signale von der Zellmembran an- und ausgeschaltet. Damit die Fluidität, das heisst die Fliessfähigkeit der «Antennenmoleküle» innerhalb der Membran, jederzeit erhalten bleibt, werden ungesättigte Fettsäuren und Cholesterin eingebaut. Fehlen diese, wird die Zelle unbeweglich und steif und kann nur eingeschränkt kommunizieren.
Gesundheitstipp: Starten Sie mit zwei Glas ungesättigten Wassers in den Tag!
Angesichts der Tatsache, dass unser Körper zu über 70 Prozent aus Wasser besteht, ist es nicht erstaunlich, dass dieses Element zu den wichtigsten Faktoren der Gesunderhaltung gehört. Dennoch sind viele Menschen unterversorgt, die Körperzellen nicht optimal aufgefüllt. Der Stoffwechsel läuft folglich auf Sparflamme, Giftstoffe häufen sich im Gewebe an, da sie nicht hinausgespült werden. Nicht nur die Trinkmenge, sondern auch die Qualität der zugeführten Getränke entscheidet darüber, ob der Körper die Flüssigkeit nutzen kann oder nicht. Das Naturgesetz der Osmose gibt Aufschluss darüber, ob lebende Zellen Wasser aufnehmen können oder nicht: Alle im Wasser gelösten Stoffe wie Mineralstoffe, Salze, Zucker, Aromen oder Kohlensäure sättigen das Wasser und verringern den osmotischen Druck der Zellen. Stark gesättigte Mineralwässer, Limonaden, Tees und Kaffee können die Zellen austrocknen, wenn die Nieren dem nicht entgegenwirken. Der beste Gesundheitstipp ist es, den Tag mit mindestens zwei grossen Gläsern mineralarmen Wassers zu beginnen und die Trinkmenge von zwei Litern ungesättigten Wassers pro Tag nicht zu unterschreiten.
Thorsten Walter ist Diplom-Biologe und bietet mit Iaso – integrative Gesundheitsberatung – Vorträge, Seminare und Beratungen zu Gesundheit und Prävention. Im Vordergrund steht die Aufklärung über Körperfunktionen und biologische Prinzipien der Regeneration.
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Text: Thorsten Walter
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