FACE & BODY

Faltenfrei schön

Ganzheitliche Pflege und Anti-Aging-Wirkstoffe

Veröffentlicht am 14.11.2020

Viele Ihrer Kunden wünschen sich ein jugendliches, frisches und faltenfreies Aussehen. Die Bandbreite der zur Verfügung stehenden Methoden wird im folgenden Beitrag näher beleuchtet.

 

Spätestens mit Anfang 30 werden, sobald wir lächeln, die ersten feinen Linien um die Augen herum sichtbar. Das passiert, weil unsere Gesichtsmuskeln mit der Haut verbunden sind und jede Art von Mimik an ihr „zerrt“. So graben sich immer mehr und tiefere Linien ein, sodass sie um unsere Augen herum sichtbar bleiben, auch ohne zu lächeln. Spätestens mit 40 Jahren nimmt der Kollagengehalt in der Haut jährlich um etwa ein Prozent ab und Linien werden zu Fältchen. Auch unsere Muskulatur und die Fettverteilung verändert sich, was zuerst unter den Augen und an den Wangen sichtbar wird. Der individuelle Stoffwechsel verlangsamt sich, die Haut wird nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt. Von nun an tauschen wir unsere jugendliche Haut gegen eine „Second Youth Skin“ ein. Deutlich sichtbar werden unsere Falten, wenn die Haut dünner und die Falten tiefer werden, wie z.B. die Nasolabialfalten und die Marionettenfalten, die uns zu allem Überfluss etwas Strenges, leicht Mürrisches verleihen. Nun ist es höchste Zeit, mit ganzheitlicher Pflege und Anti-Aging-Wirkstoffen die Haut aufzubauen und sie fortan gut zu schützen.

 

Dem Prozess entgegenwirken

Nach neuesten Untersuchungen greifen Frauen mit durchschnittlich 27 Jahren zum ersten Mal zu einer AntiAging-Pflege, deutlich früher als in der Vergangenheit. Wenn mit Mitte 30 die ersten sichtbaren Zeichen der Zeit auftreten, können Anti-Aging-Behandlungen plus eine daran anschliessende Wirkstoffpflege viel bewirken. Was die Haut jetzt braucht, sind Ampullen, Seren und eine abgestimmte Anti-Aging-Wirkstoffpflege. Da sich die Folgen von Umweltverschmutzungen, oxidativen Schädigungen und Stress negativ auf die Haut auswirken, sind Detox- und Feuchtigkeitskuren zudem eine sinnvolle Ergänzung. Sobald die ersten Mimikfältchen auftreten, hilft eine Pflege mit Anti-Aging-Wirkstoffen, die dazu beitragen können, die Zellversorgung und Vitalität der Haut deutlich zu verbessern. Dazu zählen:

  • Vitamin A, E, C
  • Kollagen
  • Hyaluron
  • Enzyme
  • Ceramide
  • Liposomen
  • Oligopeptide
  • Fruchtsäuren

Etwa ab Mitte 40 eignen sich Hightech-Power-Wirkstoffe wie Hyaluron, Retinol, pflanzliche Stammzellen, natürliche Pflanzenessenzen, Antioxidanzien, Pre- und Probiotika, chronobiologische Wirkstoffe, die als Booster eingesetzt werden, Kombinationen aus Kollagen, Enzymen und Fruchtsäuren sowie Produkte mit verkapselter Hyaluronsäure und ParakresseExtrakt, die beide als Botox-Ersatz gelten. Darüber hinaus können Dormine aus Sommerschneeflocken-Extrakt die Teilung der Hautzellen verlangsamen.

Nach apparativen bzw. medizinischen Kosmetikbehandlungen lässt sich bei entsprechender Nachbehandlung das gute Ergebnis längere Zeit halten. In diesem Zusammenhang eignen sich z.B. Produkte, welche die Haut mit hochintensivem Hyaluron-Gel, in Kombination mit zweifach hochmolekularer und dreifach niedermolekularer Hyaluronsäure, deutlich aufpolstern können. Auf diese Weise wird langfristig die Kollagen- und Hyaluronsynthese angeregt und die Wirkung nachhaltig sichtbar. Nach Faltenunterspritzungen können Hyaluronfiller und entsprechende Masken das Ergebnis deutlich verstärken.

 

Apparative Behandlungen

Auf dem Gebiet der Anwendung apparativer Kosmetik zeichnet sich ein Wandel ab. Einige Behandlungen zu kosmetischen Zwecken verwenden Produkte, die nichtionisierende Strahlung wie Laserstrahlung oder Licht erzeugen. Dabei entstehen starke Belastungen der bestrahlten Gewebe. Wenn solche Behandlungen nicht sachgerecht durchgeführt werden, sind Haut, Augen und andere Gewebe grossen Risiken ausgesetzt. Um die Risiken zu minimieren, sind im Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall (NISSG) entsprechende Massnahmen festgesetzt. Das Gesetz und die Verordnung sind am 1. Juni 2019 in Kraft getreten.

 Behandlungen mit ablativem Laser, fokussiertem Ultraschall, langgepulstem Nd:YAG-Laser und Laserlypolyse dürfen nur noch von Ärzten vorgenommen werden. Ab dem 1. Juni 2024 dürfen folgende Behandlungen mit nichtionisierender Strahlung oder Schall nur noch von Personen durchgeführt werden, die einen entsprechenden Sachkundenachweis erworben haben:

  • Akne
  • Cellulite und Fettpolster
  • Couperose
  • Blutschwämmchen und Spinnennävi (kleiner als 3 mm und nicht in Augennähe)
  • Falten
  • Narben
  • Nagelpilz
  • postinflammatorische Hyperpigmentierung
  • Striae
  • Entfernung von Haaren
  • Entfernung von Permanent Makeup (nicht in Augennähe)
  • Entfernung von Tätowierungen mittels nicht ablativen Lasern (nicht in Augennähe)
  • Akupunktur mittels Laser

Die Sachkundenachweise können sowohl eine als auch mehrere der oben aufgeführten Behandlungen umfassen. Zum jetzigen Zeitpunkt können sie noch nicht erworben werden, da die Ausbildungs- und Prüfungsunterlagen zuerst erarbeitet werden müssen.

In der Anti-Aging-Behandlung werden zur Faltenreduktion und bei grossen Poren bevorzugt Ultraschall, Mesotherapie und Microneedling eingesetzt. Für gute Ergebnisse ist eine entsprechende Hautvorbereitung inklusive Cleansing und Peeling sowie mehrere Behandlungen nötig. Bei tieferen Falten kann auch ein Fruchtsäurepeeling helfen.

Schallwellen werden zur Tiefenstimulation der Haut sowie der Gesichtsund Körpermuskulatur eingesetzt. Eine Kombination aus Radiofrequenzund Ultraschalltechnologie sorgt nach wenigen Anwendungen für eine spürbare Hautstraffung und sichtbare Glättung. Die Radiofrequenz stimuliert die Kollagenproduktion, der Ultraschall verbessert den Feuchtigkeitshaushalt. So können Pflegeprodukte tief in die Haut eingearbeitet werden, was sie besser durchblutet, revitalisiert und strafft. Mit LED-Licht kann die Wirkung einer LED-BoosterPflege verstärkt werden. Das Gewebe regeneriert sich, die Haut ist gut durchfeuchtet, elastisch und gibt ihr den gewünschten Glow. Softlaser sind ideal bei Linien, Fältchen und sehr trockener Haut.

 

Medizinische Kosmetik

Kunden lassen ihre Falten unterspritzen, das Doppelkinn straffen und die Lippen natürlich aufpolstern. Wenn dann auch noch die Konturen deutlich absacken, wünschen sich viele eine Grunderneuerung in Form eines Liftings oder zumindest ein frisches, glattes und straffes Äusseres mit stabilen Konturen. Während sich vor Jahren die plastische Chirurgie ausschliesslich auf die Haut konzentrierte, bezieht sie inzwischen auch die Muskeln und das Fettgewebe mit ein, was zu einem viel natürlicheren Ergebnis führt.

Botox und Filler können einzelne Falten zwar aufpolstern, bei erschlafftem Gewebe hilft jedoch oft nur noch ein Lifting, wobei es nicht gleich ein Facelifting sein muss, es können auch einzelne Partien angehoben und gestrafft werden.

Zornes-, Nasolabial-, Lippen- und Marionettenfalten, Augenringe sowie schmale und ausgefranste Lippenkonturen werden vorwiegend mit Hyaluron unterspritzt.

 

Botox, Microneedling und Co.

Botox entspannt Zornes- und Mimikfalten und gibt jugendlichere Konturen. Es hebt Augenbrauen und Mundwinkel, strafft Hals und Kinnpartie und unterstützt das Volumen. Manchmal ist es sinnvoll, ein Lifting mit Botox zu ergänzen. Schlupflider können mit einem Eye Opener behandelt werden. Dabei wird Botox in den Muskel an der Braue gespritzt.

Behandlungen wie das Microneedling und Lasertherapien dringen hier bis tief in die Dermis vor, setzen dort gezielte Mikroverletzungen, um ein lang anhaltendes Ergebnis zu erzielen. Durch das Einbringen von Wirkstoffen in die Dermis werden Zellteilung und -regeneration sowie die Kollagensynthese aktiviert. Die Haut wirkt straffer und kann Wirkstoffe besser aufnehmen.

Das Vampir-Lifting, bei dem Eigenblut unterspritzt wird, regt die Selbstheilungskräfte und das Wachstum von Kollagen an. Neu sind die Hyaluronfäden, die wie ein Facelifting wirken können. Um das Gewebe anzuheben und die Kollagenproduktion anzuregen, werden sie unter die Haut gesetzt. Das Kollagen legt sich wie ein Mantel um die Fäden und polstert die Haut auf.

Hilfe von innen

Ab dem 25. Lebensjahr verlangsamt sich der Stoffwechsel und damit die Versorgung der Haut mit Nährstoffen. Nach und nach lässt die körpereigene Kollagenproduktion und der Anteil an Hyaluronsäure in Haut und Bindegewebe nach, sodass sich ab Anfang bis Mitte 40 u. a. mit Cremes, Masken und Seren nur in begrenztem Masse das erhoffte Ergebnis erzielen lässt. Sie wirken hauptsächlich in der Epidermis, weniger in der Dermis, wo die Neubildung und Alterung der Zellen in den Fibroblasten stattfindet.

Von nun an sollte die Haut neben der äusserlichen Pflege auch innerlich unterstützt werden, indem wir ihr zweimal pro Jahr eine bis drei Monatskuren mit Beauty Drinks gönnen. Das macht die Haut strahlender, praller, ebenmässiger, rosiger, hydratisierter und jugendlicher, weil ihre Spannkraft, Elastizität, Hautdicke und -feuchtigkeit nun auch von innen heraus deutlich verbessert wird. Mit dem ganzheitlichen Ansatz der Hautpflege schaffen wir es, die Haut optimal zu versorgen und so ein länger anhaltendes Schönheitspolster aufzubauen. Manche Drinks sind mit speziellen Kollagen-Peptiden und Kollagen, andere mit Hyaluron oder mit Kollagen und Hyaluron versehen.

Es gibt diverse Anti-Aging-Kombinationen, die zusätzlich Nährstoffe wie Q10, PhytoExtrakte, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidanzien, Aloe vera, Vitamin A, B, C (trägt zur Kollagenbildung bei), E, Zink und Selen, die die Zellen vor oxidativem Stress schützen, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren enthalten. Natürliche Kollagen-Peptide stimulieren die Fibroblasten, mehr körpereigenes Kollagen und Hyaluron einzulagern, da sie dem menschlichen Kollagen besonders ähnlich sind. Hyaluron verschönert Haare, Nägel, Bindegewebe und die Haut, indem es sie strafft und ihr den verblassenden Glow zurückbringt. Gemeinsam schützen sie die Zellen vor oxidativem Stress und bauen das Immunsystem auf. Zusammen mit Aloe Vera-Gel sind sie wahre Multitalente für die Gesundheit. Die Zusammensetzungen der angebotenen Beauty Drinks variieren von Anbieter zu Anbieter.

 

 

Autorin Christiane Laszig: Die ausgebildete Fachkosmetikerin und Maskenbildnerin ist Image Designerin und leitet Visagistik-Seminare. Sie ist freie Mitarbeiterin des NDR, Buchautorin und schreibt als freie Journalistin Fachartikel zu den Bereichen Beauty und Gesundheit.

KONTAKT c.laszig@web.de

 

 

Text: Christiane Laszig

Fotos: stock.adobe.com

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