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Webcam tauglich

Zum Berufsalltag im Homeoffice gehören Videochats mit Kollegen, Geschäftspartnern und Kunden. Und da will frau natürlich auch gut aussehen. Die Visagistin Sabrina Raber erklärt Ihnen, wie Sie Ihren Kundinnen ohne grossen Aufwand zu einem attraktiven Look verhelfen.

Veröffentlicht am 14.11.2020

Seit Wochen stellen sich viele unserer Kundinnen die gleiche Frage: Wie bekomme ich schnell ein trendiges Homeoffice Make-up hin, das auf dem Bildschirm gut wirkt und dabei nicht „too much“ oder unscheinbar aussieht. Beim Schminken eines solchen Looks gibt es einiges zu beachten, z.B. die optimale Nutzung des Lichts und die Vermeidung von übermässigem Glow. Damit Sie Ihre Kundinnen gut beraten können, verrate ich Ihnen Tipps und Tricks, die ich als Make-up Artist sammeln konnte.

 

Schnell schön vor dem PC

Um unsere Schokoladenseite zur Geltung zu bringen, brauchen wir zunächst eine gute Beleuchtung. Die besten Ergebnisse erzielt man mit natürlichem Licht, das idealerweise von oben kommt. Die Kundin sollte sich deshalb mit ihrem Laptop am besten vor dem Fenster positionieren. Natürliches Licht ist weicher als künstliches, allerdings kommt es auch hier auf die Intensität an. Bei zu wenig Licht wird das Gesicht nicht ausreichend ausgeleuchtet, entstehende Schatten wirken unvorteilhaft und lassen den Look älter und markanter erscheinen. Bei zu viel Licht wird dem Gesicht jegliche Kontur genommen. Dies wirkt auf den Videochat-Partner unnatürlich, ausserdem kommt das sorgfältig angepasste, typgerechte Make-up dabei nicht zur Geltung.

Für die Grundierung reicht eine getönte Tagescreme oder eine leichte Foundation. Rötungen und Augenschatten werden mit Concealer abgedeckt. Unbedingt erforderlich ist eine gleichmässig mattierte Haut. Hierfür empfehle ich die Verwendung von Setting Powder oder – falls es ganz schnell gehen muss – Blotting Paper.

vorher

vorher

nachher

nachher

Lieber feine Akzente setzen

Auch wenn wir von einem schönen Glow nie genug bekommen können – für das Homeoffice-Make-up ist eher Zurückhaltung angesagt. Zu viel Highlighter reflektiert in der Kamera und führt zu unschönen Effekten. Am natürlichsten wirkt ein zarter Glow, der gut verblendet auf den Wangenknochen aufgetragen wird. Unter den Wangenknochen konturieren und in Richtung Mundwinkel verblenden – so geben wir dem Gesicht der Kundin Form. Feines Contouring an der Nase lohnt sich für den schnellen Videochat-Look nicht, da die Webcam Details schluckt. Bei Rouge kann gerne mehr vom Produkt aufgetragen werden, solange es richtig mit einem Beauty Blender oder einem festen Pinsel verblendet wird.

Wenden wir uns noch der Augenpartie zu. Hier empfehle ich Ihnen, kleine Augen mit hellen Farben optisch zu vergrössern und mit einem weissen Kajal die Wasserlinie zu akzentuieren. Grosse Augen hingegen betone ich mit warmen Naturtönen und tusche anschliessend die Wimpern. Zum Abschluss werden noch die Brauen sanft nachgezeichnet und fixiert. Von grellen und zu dunklen Farben rate ich ab, da diese bei nicht optimalen Lichtverhältnissen zu hart und kantig erscheinen und so schnell den Look ruinieren können.

Die Lippen sollten Sie beim Homeoffice-Make-up dezent halten. Da knallige Farben bei Video-Konferenzen vom Rest des Bildes ablenken und schnell zu grell wirken, sollten Sie bevorzugt einen Lippenstift mit einem zarten, seidig matten Farbton oder einen pflegenden Lippenbalsam verwenden.

 

 

Autorin:

Sabrina Raber, als selbstständige Make-up Artistin betreut sie eine internationale Klientel und arbeitet mit namhaften TV-Produktionen, Agenturen und Fotografen zusammen. Beim COSMETICA Newcomer Award belegte sie im Jahr 2017 den zweiten Platz.

KONTAKT:

sabrinaraber@hotmail.de

 

Text: Sabrina Raber

Fotos: Elias Schmitt-Lucart

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